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Der Regionalpark Tytuvenai wurde gegründet, um Folgendes zu schützen:
- die bewaldete Landschaft der Umgebung von Tytuvenai mit der Seenkette aus Gaustvinis, Apusys, Gilius und Bridvaisis und diversen Mooren;
- das Kulturerbe, vor allem die urbanen und architektonischen Ensemble von Tytuvenai und Siluva, zahlreiche Burghügel;
- die Stabilität von Ökosystemen und Elementen der Biotope, die charakteristischen Pflanzen und Tiere.
Vielfalt der Landschaft mit Hügeln, Wald, Seen und Mooren, Kulturerbe von Tytuvenai und Siluva. Ein besonderes Kennzeichen sind die vom Gletscher hinterlassenen Streifen mit Findlingen. Hochmoore werden hier als „tyrulis“ bezeichnet. In den Feuchtgebieten rasten während des Vogelzugs jährlich tausende Kraniche. Das Ensemble des Klosters Tytuvenai ist von herausragender Bedeutung. Es ist eines der bedeutendsten Bauwerke seiner Art in Osteuropa. Siluva mit Umgebung ist ein sehr wichtiger katholischer Pilgerort. Die Ablassmesse in Siluva, die schon über 500 Jahre stattfindet, versammelt Tausende von Gläubigen nicht nur aus Litauen.
Der Regionalpark Tytuvenai befindet sich am Ostrand des niederlitauischen Rückens in einem Bereich, der als Moräne entstanden ist und viele fluvioglaziale Formen beinhaltet. Hier verläuft die Wasserscheide zwischen Dubysa und Susve. Der Regionalpark ist gekennzeichnet durch ein reichhaltiges sakrales Erbe und ein hohes Potenzial für katholischen Pilgertourismus.
Die Landschaft des Regionalparks Tytuvenai setzt sich vor allem aus diesen landschaftlichen Elementen zusammen: bewaldete, wellige fluvioglaziale Erhebungen, landwirtschaftlich genutzte wellige Moräne, bewaldetes und wenig kultiviertes Hügelland fluvioglazialen Ursprungs, bewaldete Grundmoräne, bewaldete, wellige Sander, urbanisierte wellige fluvioglaziale Erhebungen, bewaldete und relativ naturbelassene Seen in glazialer Rinne, Kerbtäler, Senken mit Mooren und Waldseen, große ausgebeutete Hochmoore.
Von der Europäischen Union geschützte Lebensraumtypen (Bezeichnung und EU-Code): 3140 Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen, 3150 Natürliche eutrophe Seen mit Laichkräutern oder Krebsschere, 3160 Dystrophe Seen und Teiche, 6230 Artenreiche Borstgrasrasen, 6270 Artenreiche mesophile Weiden, 6410 Pfeifengraswiesen, 6450 Auenwiesen, 6510 Magere Flachland-Mähwiesen, 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore, 7160 Mineralreiche Quellen und Niedermoorquellen, 7230 Kalkflachmoore, 9010 Westliche Taiga, 9020 Hemiboreale Laubwälder, 9050 Krautreiche Fichtenwälder, 9080 Laubholz-Bruchwälder, 91D0 Moorwälder, 91E0 Weichholzaue mit Schwarzerle.
Die Gesamtzahl der Pflanzenarten liegt bei 603, davon wurden 32 in die Rote Liste von Litauen aufgenommen. Die Gesamtzahl der Tierarten beträgt 787. 37 Säugetiere, von denen 1 von der EU geschützt ist und 4 in die Rote Liste von Litauen aufgenommen wurden. 142 Vögel, von denen 14 von der EU geschützt sind und 23 in die Rote Liste von Litauen aufgenommen wurden. Reptilien und Amphibien 11 Arten. 586 Wirbellose, davon 550 Schmetterlinge, von denen 18 in die Rote Liste von Litauen aufgenommen wurden.
Zur Bewahrung der natürlichen und kulturellen Schätze des Regionalparks Tytuvenai wurden 1 Totalreservat und 11 Schutzgebiete (2 Landschaftsschutzgebiete, 1 geomorphologisches, 2 botanisch-zoologische, 3 telmologische, 1 genetisches, 1 urbanes und 1 architektonisches) ausgewiesen.
Im Reservat Uzpelkiai steht ein Ökosystem aus Bruch- und Moorwäldern unter Schutz, darunter FFH-Lebensraumtypen (Laubholz-Bruchwälder und Weichholzaue mit Schwarzerle), mit geschützten Tier- und Pflanzenarten (Baltisches und Fleischfarbenes Knabenkraut, Grüne Waldhyazinthe, Tannen-Bärlapp, Großer Feuerfalter, Maivogel, Wald-Wiesenvögelchen, Gelbringfalter) und deren Biotope.
In den Landschaftsschutzgebieten steht unter Schutz: Bridvaisis – der See Bridvaisis in einer Thermokarstsenke mit den umgebenden Hügeln fluvioglazialen Ursprungs, Wäldern und Moorkomplexen, einschließlich FFH-Lebensraumtypen Laubholz-Bruchwald und Moorwald, ein vermutliches Gräberfeld namens „Pile“; Gomerta – ausgeprägte Landschaft des östlichen niederlitauischen Rückens am Rand des eiszeitlichen Hügellands mit subglazialen und Thermokarst-Reliefformen mit großer Bedeutung hinsichtlich der geomorphologischen, hydrologischen, botanischen, zoologischen, archäologischen, mythologischen und historischen Vielfalt, mit Fichtenbeständen in den Wäldern Butkiai und Saukotas, FFH-Lebensraumtypen (Kalkflachmoore, Mineralreiche Quellen und Niedermoorquellen, Übergangs- und Schwingrasenmoore, Westliche Taiga, Hemiboreale Laubwälder, Krautreiche Fichtenwälder, Laubholz-Bruchwälder, Weichholzaue mit Schwarzerle und Moorwälder), geschützten Pflanzen und Tieren (Blutrotes Knabenkraut, Fettkraut, Sumpf-Weichorchis, Geflecktes Knabenkraut, Tannenbärlapp, Sumpf-Glanzkraut, Strauch-Birke, Fischotter, Große Moosjungfer, Östliche Moosjungfer, Skabiosen-Scheckenfalter, Großer Feuerfalter) und deren Biotope.
Im geomorphologischen NSG Viciai steht die ausgeprägte Hügelkette fluvioglazialer Herkunft bei Viciai unter Schutz, mit FFH-Lebensraumtypen (Westliche Taiga, Krautreiche Fichtenwälder, Moor- und Auwälder).
In den botanisch-zoologischen NSG steht unter Schutz: Apusys – der See Apusys mit Umgebung einschließlich FFH-Lebensraumtypen (Eutrophe Seen mit Krebsschere oder Laichkräutern, Pfeifengraswiesen, Magere Flachland-Mähwiesen, Mineralreiche Quellen und Niedermoorquellen, Übergangs- und Schwingrasenmoore, Kalkflachmoore und Auwälder), geschützten Tieren und Pflanzen (Mehlprimel, Baltisches und Fleischfarbenes Knabenkraut, Rohrdommel, Tüpfelsumpfhuhn, Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Skabiosen-Scheckenfalter); Uzpelkiai – der Wald Uzpelkiai mit FFH-Lebensraumtypen (Magere Flachland-Mähwiesen, Auwiesen, Pfeifengraswiesen, Kalkflachmoore, Westliche Taiga, Hemiboreale Laubwälder, Krautreiche Fichtenwälder, Laubholz-Bruchwälder, Auwälder mit Schwarzerle, Moorwälder) geschützten Tieren und Pflanzen (Männliches, Baltisches, Fleischfarbenes und Fuchs-Knabenkraut, Mehlprimel, Fettkraut, Tannenbärlapp, Grüne Waldhyazinthe, Gefiedertes Neckermoos, Fischotter, Maivogel, Großer Feuerfalter, Kranich, Schreiadler, Wespenbussard, Grauspecht), Findlingsstreifen mit dem großen Findling im Findlingsstreifen Tytuvenai.
In den telmologischen NSG steht unter Schutz: Sandrausiske – das im Torfstich des Hochmoors Siluvos tyrelis erhaltene Moorfragment mit den FFH-Lebensraumtypen Übergangs- und Schwingrasenmoore und Moorwälder; Siluvos tyrelis – Feuchtgebiete bei Plekaiciai mit FFH-Lebensraumtypen (Krautreiche Fichtenwälder, Westliche Taiga und Moorwälder) und Brutplätzen von Kranichen; Simsa – Moorkomplex von Simsa mit FFH-Lebensraumtypen (Kalkflachmoore, Moorwälder, Laubholz-Bruchwälder), geschützten Arten (Mehlprimel, Fleischfarbenes, Strohgelbes und Baltisches Knabenkraut, Eisvogel und Schwarzspecht).
Im genetischen Schutzgebiet für Kiefern im Wald Siluva werden Waldkiefern von großer genetischer Vielfalt geschützt.
Im urbanistischen Schutzgebiet Siluva steht die historisch gewachsene Struktur des Städtchens Siluva unter Schutz, besonders das Ensemble um die Jungfrau-Maria-Geburt-Basilika.
Im architektonischen Schutzgebiet Tytuvenai steht das Ensemble des Bernhardiner-Klosters und die Jungfrau-Maria-Kirche unter Schutz.
Im Regionalpark Tytuvenai befinden sich 5 Objekte des Naturerbes, davon 2 Naturdenkmäler (Findlinge von Akmene und von Rinkseliai) und 43 Objekte des Kulturerbes, davon 8 Kulturdenkmäler.