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Im Dorf Šilalė am linken Ufer des Flusses Šakalė steht der fünftgrößte Stein Litauens - der Felsbrocken Šilalė - ein staatlich geschütztes Natur- und Kulturerbe. Seine Abmessungen: Höhe - 3,66 m, Länge - 7,48 m, Breite - 5,48 m und das größte horizontale Volumen beträgt 18,33 m. Der Felsbrocken besteht aus Granit Rapakivi. Granit besteht aus sehr großen (bis zu 5-8 cm), ungewöhnlich gerundeten, mehrschichtigen Kristallen, die von einer viel feineren Grundmasse umgeben sind. Das feinere Material in den Lücken großer Kristalle zersplittert und verschüttet sich, wenn es Wind, Regen und Temperaturänderungen ausgesetzt wird. Große längliche, abgerundete Körner bleiben erhalten, da sie ziemlich hart und zersetzungsbeständig sind. Solche "Eier" bestehen aus zwei Hauptschichten, einem rosa oder roten Orthoklas (Mitte), umgeben von einem dünneren Rand aus weißem oder grauem Plagioklas. Dies ist die sogenannte Rapakivi-Struktur, an der diese Granite erkannt werden. Solche Körner mit Rand, wie auch die spezifischen chemischen Elemente, aus denen Granite bestehen, zeugen von den besonderen Bedingungen, unter denen sich Granite bilden. Der Stein hat seit langem die Aufmerksamkeit der Einheimischen wegen seiner Größe auf sich gezogen, weshalb er als "Didysis kūlis" (Großer Felsbrocken, samogitisch "kūlis" - litauisch "Stein") bezeichnet wurde. Der Felsbrocken liegt am Rande eines Hügels, der früher allseitig von Sümpfen umgeben war. Durch die Sümpfe führte ein Felsbrockenweg (Steinpflaster) zum Dorf Šilalė. Der Legende nach schläft ein Sohn des Windes unter einem Stein. Neben dem Felsbrocken gab es im 16. - 17. Jahrhundert einen Tempel des alten litauischen Glaubens mit einem Feuerplatz und einem Steinaltar. Es wird angenommen, dass der Didysis kūlis bei den alten Riten eine wichtige Rolle gespielt hat.