Volkskünstler und Holzschnitzer haben im Jahre 1988 ihr erstes Workcamp in der Umgebung von Birštonas im Wald Alksniakiemis organisiert. In einem 1,5 km langen Abschnitt am Fluss Nemunas ist ein Ensemble von Eichen-Skulpturen, der "Weg der Erinnerung", aufgestellt. Die Skulpturen wurden von 11 Volkskünstlern geschaffen. Das Ensemble entsinnt sich der Zeiten der Vertreibungen und der Verluste der Okkupation. Als dieser Weg im Jahre 1988 geschaffen wurde, waren alle nationalen Symbole wertvoll und interessant. Es war eine grosse Herausforderung sie öffentlich auszustellen. Der Wert der Skulpturen ist auch heute noch erhalten geblieben, weil durch sie das Leid ganz Litauens dargestellt wird, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Der Schmerzensmann mit einem Kranz aus den Blättern der litauischen Eiche symbolisiert nicht nur das Elend und die Trauer, sondern auch Ruhe, Fürsorge, Aufopferung und Liebe. Ein Vertriebener auf einem Kreuz mit der Frage "Wofür?" ist ein lebendiger Vorwurf für zerbrochene Schicksäle, für Vertriebene in Sibirien, Todesfälle, Hunger und Kälte. Die Figur der Skulptur krümmt sich zusammen, als ob sie sich noch nicht ganz aufgerichtet hat, ihr Leben, ihre Zeit und ihre Gesundheit unwiderruflich verloren hat. Die anderen Skulpturen stellen Mütter und Säuglinge dar, die an Verlust und Vertreibung erinnern. Auch hier sind Zeichen des katholischen Glaubens zu finden, der den Litauern geholfen hat, zahlreiche furchtbare Ereignisse zu überleben: Pietà, die Jungfrau "Schmerzensmutter", die Jungfrau Maria und denSchmerzensmann. Es gibt auch hoffnungsvolle Symbole: einen Sämann, der Körner saet, einen Getreidemäher und einen -drescher und einen Brotbäcker. Die Skulpturen sind mit Kreuzen aus metallenen Litauischen Gaensebluemchen geschmueckt - sie bringen Licht und Hoffnung in den Weg der Erinnerung.
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