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Das staatliche Kulturreservat der Burgen in Vilnius wurde ausgewiesen, um das historische und geistig kulturelle Zentrum des Staates Litauen, die Burgen von Vilnius und das Burggelände mit den dort befindlichen Kulturschätzen zu erhalten und wissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen und entsprechend zu nutzen und zu pflegen.
Dabei handelt es sich um das kleinste Reservat in Litauen, in dem jedoch die wichtigsten Schätze der litauischen Geschichte und der geistigen Kultur konzentriert sind. Es befindet sich auf einem sehr wertvollen Teil der durch Erosion geformten Hügel. Das ist das Zentrum der Verteidigung und Religion des litauischen Staates mit der Oberburg, die Gediminas-Burg genannt wird, der Unterburg, dem sogenannten Fürstenschloss, und der Erzkathedrale, die als Basilika klassifiziert ist, sowie die Krumme Burg, deren Ort heute als Drei-Kreuz-Berg bekannt ist. Das staatliche Kulturreservat der Burgen in Vilnius wird auch als Weltkulturerbe geschützt, da es Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes Altstadt Vilnius ist. Auf dem Gebiet des Reservats finden regelmäßig Liederfeste statt, die als immaterielles Weltkulturerbe gelistet sind, was dem Reservat zusätzlichen Wert im Kontext mit nationalen und internationalen geschützten Territorien verleiht, da hier das international anerkannte materielle Erbe eng mit dem immateriellen Erbe verflochten ist. Auf dem Gelände des Reservats gibt es drei Nationalmuseen: das litauische Nationalmuseum, das Museum für angewandte Kunst und Design (Filiale des nationalen Kunstmuseums), das nationale Museum im Fürstenschloss des litauischen Großfürsten sowie das Museum für Kirchenerbe.
Auf dem Gelände der einstigen Unterburg, was heute der Kathedralen-Platz ist, finden beständig die wichtigsten kulturellen und Gedenkveranstaltungen sowie sportliche Ereignisse statt.
Die wichtigsten Kulturschätze von archäologischer und historischer Bedeutung sind die beidseitig der Vilnele befindlichen Reste der Vilniuser Burgen. Südwestlich der Mündung der Vilnele in die Neris steht die Oberburg, die sogenannte Gediminas-Burg, unterhalb derer befand sich die Unterburg, als Fürstenburg bezeichnet. Südöstlich der Mündung der Vilnele in die Neris befindet sich der Burgberg der einstigen Krummen Burg, der heute als Drei-Kreuz-Berg bekannt ist, mit den mächtigen Vorburgen auf den Hügeln Bekes, Stalas und Gediminas-Grab-Hügel.
Auf dem Territorium gibt es zahlreiche sakrale Orte. Die Ober- und die Unterburg stehen im und am Tal Sventaragis (der jetzige Kathedralen-Platz mit Umgebung), wo der Legende zufolge die litauischen Großfürsten kremiert wurden. In dem gleichen Tal befindet sich die Erzkathedrale von Vilnius, eine Basilika mit getrenntem Glockenturm, der ursprünglich ein Befestigungsturm der Unterburg war. Hier kann man die Krypta der Könige und die St.-Kasimir-Kapelle (der Schutzheilige von Litauen) finden. Auf dem Hügel der Krummen Burg stehen die Drei Kreuze als Gedenkstätte für die im 14. Jh. hier als Märtyrer verstorbenen Franziskaner-Mönche.
Nicht weit vom Bernhardiner-Garten entfernt findet man Relikte, die an den Botanischen Garten der Universität Vilnius erinnern, das Gutshaus Kirdejai, Schlossplatz und Reste der ehemaligen Orangerie, wo derzeit das litauische nationale Kulturzentrum sitzt, der Hauptorganisator des Liederfests.
Das Reservat beinhaltet auch Kunstobjekte. Davon sind reichlich vorhanden in der Erzkathedrale von Vilnius. Unweit des Fürstenschlosses steht ein Denkmal für den litauischen Großfürsten Gediminas und am Neuen Arsenal ein Denkmal für König Mindaugas und an der Kreuzung mit der Tilto-Straße ein Denkmal für den Künstler Mstislaw Dobuschinski, der durch seine poetischen Aquarelle der Altstadt von Vilnius vom Begin des 20. Jh. bekannt geworden ist.