Der Regionalpark Zagare ist einer der kleinsten in Litauen. Hier steht die Landschaft des Tals der Svete und die bewaldete Landschaft um Zagare unter Schutz. Der Regionalpark Zagare wurde gegründet, um Folgendes zu schützen:

• die Landschaft der Umgebung von Zagare mit dem Moränenrücken Gaudikai;
• Objekte des Kulturerbes: urbanistischer Komplex des alten Zagare mit den Kirchen, archäologisches Ensemble um den Burghügel Zvelgaiti, Ensemble des Gutshofs Zagare mitsamt Park, Burghügel Raktuve, Struktur der Stadt Zagare;
• die Stabilität des Ökosystems und dessen Komponenten, spezifische Flora und Fauna, botanisch wertvolle Wälder mit seltenen Pflanzen und deren Biotopen, wichtige Brutplätze und Rastplätze für Zugvögel.

Der Regionalpark erhält besondere landschaftliche Akzente durch die Kette fluvioglazialer Wallberge (Esker), die sich entlang der Svete hinziehen, und durch Zagare selbst, die eine der ältesten Städte in Litauen ist und seit dem 13. Jh. in schriftlichen Quellen genannt wird. Der Esker von Zagare windet sich wie eine riesige Schlange über 8 Kilometer. Die Dolomit-Schicht beeinflusst das Leben in vielen Aspekten, so etwa das Entstehen einer besonderen Kirschenart. Die Zagare-Kirsche ist eine Besonderheit der Region und Teil der neueren Traditionen. Zu den Schätzen der Natur gehört unbedingt auch das Moor „Musos tyrelis“. Zu den Besonderheiten zählen das Gut Zagare mit dem riesigen Park, die Häuser aus roten Backsteinziegeln in der Altstadt von Zagare, die von kleinen Häusern eingerahmte sich durch die Stadt windende Svete. Nur in diesem Park wächst die sehr seltene Pflanze Große Sterndolde. Der Wald von Zagare ist für seine Rothirsche bekannt.

Der Regionalpark Zagare liegt am südwestlichen Rand der Niederung von Ziemgala. Nach dem Relief kann man das Territorium des Parks in zwei Teile aufteilen: im südwestlichen Teil verläuft der Moränenrücken von Linkuva und der restliche Teil befindet sich in der Ebene der Grundmoräne von Zagare-Skaistgiris. Dabei verliert das Relief im Park in der Richtung des Schwunds der Gletscherzunge von Ziemgala, von Südwesten nach Nordosten, an Höhe.

Für den Regionalpark ist eine morphologische Struktur, die sich aus hydrologischen Prozessen mittelgroßer Flüsse ergeben hat, typisch. Dazu kommt das Waldmassiv von Zagare und der westliche Zug der nordlitauischen (Linkuva) Endmoräne.

Die landschaftliche Vielfalt des Regionalparks Zagare besteht aus diesen wesentlichen Landschaftstypen: bewaldete Grundmoräne, Grundmoräne in landwirtschaftlicher Nutzung, bewaldete sandige limnoglaziale und fluvioglaziale Ebene, Endmoräne mit landwirtschaftlicher Nutzung, relativ naturbelassene kleinere Täler und Hanglagen, bebaute Hanglagen, mäandernde Flusstäler mit wenig Wald, wirtschaftlicher Nutzung und Bebauung, Moorkomplexe mit Wald und offenen Hochmooren, naturbelassene und begradigte Flüsschen, Teiche und Stauseen, urbane Bebauung, Tagebaue und Industriegelände.

Von der Europäischen Union geschützte Lebensraumtypen (Bezeichnung und EU-Code): 9020 Hemiboreale Laubwälder, 9080 Laubholz-Bruchwälder.

Die Gesamtzahl der Pflanzenarten liegt bei 1042, davon sind 2 von der EU geschützt und 24 in die Rote Liste von Litauen aufgenommen. Die Gesamtzahl der Tierarten beträgt 443. 42 Säugetiere, von denen 11 von der EU geschützt sind und 3 in die Rote Liste von Litauen aufgenommen wurden. 150 Vögel, von denen 33 von der EU geschützt sind und 26 in die Rote Liste von Litauen aufgenommen wurden. 13 Fische, von denen 2 von der EU geschützt sind und 1 in die Rote Liste von Litauen aufgenommen wurde. 13 Amphibien und Reptilien, von denen 4 von der EU geschützt sind und 2 in die Rote Liste von Litauen aufgenommen wurden. 227 Wirbellose, von denen 12 von der EU geschützt sind und 21 in die Rote Liste von Litauen aufgenommen wurden.

Zur Bewahrung der natürlichen und kulturellen Schätze des Regionalparks Zagare wurden 8 Schutzgebiete (1 geomorphologisches, 4 botanische, 1 botanisch-zoologisches, 1 telmologisches und 1 urbanes) ausgewiesen.

Im geomorphologischen NSG Gaudikiai steht der Höhenzug Gaudikiai als Teil der Endmoräne Linkuva unter Schutz.

In den botanischen Schutzgebieten steht unter Schutz: Didmargis – für die nordlitauische Ebene typischer Fichtenwald mit Eichen und Eschen und geschützten Pflanzen (Große Sterndolde, Frauenschuh) und deren Biotope; Dilbineliai – Lebensräume geschützter Pflanzen (besonders Große Sterndolde); Pabaliai – geschützte Pflanzen (Baltisches Knabenkraut, Große Sterndolde) und deren Gesellschaften (Seslerietum uliginosae, Caricetum paniculatae, Pfeifengraswiesen) und Standorte; Svete – Standorte geschützter Pflanzen (Große Sterndolde, Fettkraut, Blaugras).

Im botanisch-zoologischen NSG Zagare stehen für Nordlitauen typische Fichtenwälder mit Beimischungen von Eiche, Esche und Ulme unter Schutz, zahlreiche Tierarten und einer der größten Bestände des Frauenschuhs in Litauen.

Im telmologischen NSG Musos tyrelis steht der erhaltene Teil des Hochmoores Musos tyrelis mit umgebenden Wäldern unter Schutz.

Im urbanistischen Schutzgebiet Zagare steht der historische Teil der Stadt Zagare unter Schutz (Planung und räumliche Anordnung) unter Beibehaltung der entsprechenden Parameter, der traditionellen Bebauungsweise und der architektonischen Formen im Verbund mit der Natur, der Ort der alten Stadt, der Gutshof von Zagare, die Burghügel Zagare und Raktuve mit Siedlungsresten und weiteres Kulturerbe.

Zudem wurde der Direktion des Regionalparks die Aufsicht über weitere 11 Schutzgebiete, die nicht Teil des Regionalparks sind, übertragen.

Im Regionalpark befinden sich 7 Objekte des Naturerbes. Aufschluss Svete, Findling von Tyrelis, Aufschluss von Zagare, Quelle Svedpolis, Esker von Zagare (Naturdenkmal), Weymouth-Kiefer im Wald Zagare und Eberesche von Zagare. Im Regionalpark befinden sich 39 Objekte des Kulturerbes.